Uncategorized

Netzerk Mobilitätswende Freiburg: Kritik am Entwurf des Klimamobilitätsplans der Stadt Freiburg

Veröffentlicht

Die Stadt Freiburg hat am 24.10.2022 die Offenlegung ihres Entwurfs für einen Klimamobilitätsplan gestartet. Mit diesem Dokument nehmen die Gruppen, die sich im Netzwerk Mobilitätswende zusammengeschlossen haben, kritisch Stellung.

  1. Der vorliegende Klimamobilitätsplan (KMP) dokumentiert, dass Freiburg im Verkehrssektor von einer klimagerechten, nachhaltigen Stadt auch im Anspruch noch weit entfernt ist.
    1. Statt die städtische Einflussmöglichkeiten auf die THG-Treibhausgasemissionen als Maßstab für die eigene Ambition zu setzen, begrenzt sich die CO2-Bilanzierung und damit der Blickwinkel auf die Stadtgrenzen. Damit werden wesentliche Handlungsmöglichkeiten vertan.
    2. Zudem wird der Klimamobilitätsplan nicht in einen Gesamtkontext mit Klimaschutz, Klimawandelanpassung, Flächengerechtigkeit, Ressourcenschonung, umweltfreundliche Stadtentwicklung, Gesundheit und Verkehrssicherheit gestellt.
    3. Die hauptsächlichen Schlüssel für die Erreichung von THG-Minderungszielen sehen wir in einer merklichen Reduzierung des PKW-Bestandes in Freiburg um mindestens 40% von 2022 bis 2030, dem zügigen Ausbau des öffentlichen Verkehrs und der schnellen Umsetzung einer attraktiven und sicheren Infrastruktur für die Fortbewegung zu Fuß, per Fahrrad, mit Rollstühlen und elektrischen Kleinstfahrzeugen.
  2. Als CO2-Reduktionsziel bis 2030 darf sich Freiburg im Verkehrssektor nicht auf 40% beschränken.
    1. Auch wenn es formal den Konditionen der Beteiligung Freiburgs am Modellprojekt des Landes entspricht, darf es nicht sein, dass sich Freiburg mit dieser minimalen Reduzierung von 40% begnügt.
    2. Um Klimaziele und die angestrebte Klimaneutralität erreichen zu können, muss die Reduzierung von Treibhausgasen im Verkehrssektor bis 2030 bei mindestens minus 70% liegen (Basis 2010).
  3. Der Freiburger Eigenanteil am Reduktionsziel hat mit nur ca. minus 6%-Punkten eine homöopathische Größenordnung.
    1. Die Klimakrise wird im städtischen Handeln immer noch nicht als katastrophale Herausforderung ernstgenommen. Wichtige und beherzte Maßnahmen mit ambitionierten Zielen werden weiterhin in die ferne Zukunft verlagert.
    2. Mutige und ehrliche Ambitionen, die dringend nötige Mobilitätswende selbst in die Hand zu nehmen, werden so durch unverständliche Zaghaftigkeit verschenkt!

Diese Kritik wird breit getragen und unterstützt u.a. von folgenden Freiburger Initiativen und Organisationen:
Fuß- & Radentscheid, VCD, ADFC, Parents 4 Future, Statttunnel, BUND-Freiburg, Nabu-Freiburg, Eine Welt Forum Freiburg, FUSS e.V., Klimaentscheid, Greenpeace, XR-Freiburg, Students 4 Future, Zukunftsakademie, FFF-Freiburg, Klimacamp, PLAN B, Attac-Freiburg, B31-West-Nein-Danke, Psychologists 4 Future, KUUMO, Mobilitätswende für BW, Omas 4 Future.

Ein ausführliche Kritik findet hier: Kritik des Netzwerkes Mobilitätswende am Klimamobilitätsplan (PDF).