Hunderte junge, ganz junge und ältere Kinder zeigten am Samstag, den 19.9. auf eindrückliche Weise wie einfach Verkehrswende klappen kann und wie viel Spaß ein autoarmer Innenstadtraum den jüngsten Verkehrsteilnehmer*innen bieten kann. Da die Polizei den motorisierten Verkehr aufhielt, kamen die weit über 400 Teilnehmer*innen in den ungewohnten Genuss sicher, ruhig und mit Genuss auf den breiten Straßen Freiburgs fahren zu dürfen. Und diese Möglichkeit wurde ausgiebig genutzt: Bunt, lautstark und mit viel Spaß befuhr der lange Demonstrationszug junger und älterer Fahrradfahrender die etwa 5 km lange Strecke um Freiburgs Innenstadt herum. Die gemeinsame Forderung des Demozuges: Mehr Platz für Kinder, mehr Platz für die schwächsten Verkehrsteilnehmer*innen für mehr Sicherheit, mehr Klimaschutz, mehr Zukunft!
Zuvor hatten am Europaplatz Redner*innen von Fridays for Future, dem Fuß- und Radentscheid Freiburg sowie die Gründerinnen des Kinderfahrradgeschäfts Kugelblitz ihre Visionen und Forderungen nach einem auch für Kinder sicheren und damit zukunftsfähigen Freiburger Straßenverkehr erläutert. Während Sarah-Lea und Gabriel von Fridays for Future den Kindern den Zusammenhang zwischen einer Verkehrswende und der Klimagerechtigkeit erklärten, nahm Nele vom FR-Entscheid die Zuhörer*innen mit auf eine Reise in eine Welt, in der die Verantwortlichen nach langem Zögern die Verkehrswende umgesetzt haben. Eindrücklich zeigte sie damit: alles könnte anders und vieles könnte besser sein. Wer die Verkehrswende will, der oder die muss in die Fahrradinfrastruktur und in die Sicherheit investieren: und das geht eben nicht mit immer mehr Autos, so wie es seit Jahren in Freiburg der Fall ist. Auch Sanne und Sophie vom Kinderfahrradgeschäft Kugelblitz beschrieben den mangelhaften Status Quo der Freiburger Fahrradinfrastruktur: Wer die Verkehrswende will, muss eine kindergerechte Fahrradinfrastruktur bereitstellen. Von beidem ist die Stadt Freiburg weit entfernt.
Natürlich kamen auch die Kinder ausgiebig zu Wort: denn was die Stadt Freiburg besser machen muss, weiß niemand so genau wie die Freiburger Kinder selbst: vielen Kindern und auch Eltern macht der Freiburger Straßenverkehr Angst, da zu viele, zu große (u.a. immer mehr SUV) und zu viele schnelle Autos unterwegs sind. Daher trugen die Kinder eine lange Liste von Verbesserungswünschen vor, adressiert an den Gemeinderat und OB Martin Horn als Leiter der Stadtverwaltung.
Dank der breiten Medienberichterstattung von ZDF heute, über den Südwestrundfunk, RTL und die Badische Zeitung weiß in Deutschland inzwischen jede und jeder, dass die Fuß- und Fahrradinfrastruktur Freiburgs einer Green City unwürdig ist.
Text: Tobias Kurzeder
Video: Luciano Ibarra
Bilder: Christoph Löffler